Unsere Tiere

Wir halten Milchkühe, Fleischrinder, Mastschweine, Schafe, Gänse und Hühner. Die vielfältige Tierhaltung macht das Besondere des Hofes aus. Sie können unsere Tiere auf den Weiden und auf dem Hof in den Ställen und Ausläufen bei einem Hofbesuch erleben.

Die Hoftiere gehören zum Hofkreislauf, denn sie fressen die Futterpflanzen, die auf unseren Flächen gedeihen. Milchkühe und Rinder beweiden 100 Hektar Dauergrünland, das für den Ackerbau nicht geeignet ist. Die Schweine fressen neben Getreide und Erbsen auch Gemüse aus eigenem Anbau, das aussortiert wurde, weil es den Anforderungen an Verkaufsware nicht entspricht. Die Tiere versorgen uns mit Milch und Fleisch und mit wertvollem Dünger.

Wir arbeiten stetig daran, die Tiere so artgerecht wie möglich zu halten. Alle auf dem Hof vorhandenen Altställe wurden so umgebaut, dass sie den natürlichen Bedürfnissen der Tiere möglichst gut entsprechen.

Rinder

Unsere Milchkühe der Rasse Rotbuntes Holsteiner Niederungsrind sind Zweinutzungsrinder, d.h. sie haben mit ca. 5.700 l pro Tier und Jahr sowohl eine befriedigende Milchleistung als auch Fleischansatz. Die Rasse ist noch nicht akut im Bestand bedroht, wird aber nur noch auf rund 80 Betrieben gehalten.

Färsen, die zum ersten Mal kalben sollen, werden mit einem Bullen der hornlosen Fleischrasse Deutsch-Angus gedeckt. Die Kälber dieser Kreuzung sind kleiner als die rotbunten, so wird die Geburt leichter.

Wir halten ca. 70 Milchkühe und ziehen alle Kälber selbst auf. Die männlichen Tiere werden als Weideochsen gehalten und im Alter von 2 ½ Jahren geschlachtet. Der größte Teil der weiblichen Tiere kalbt mit 2 ½ Jahren das erste Mal und wird dann in die Kuh-Herde integriert. Die weiblichen Tiere, die nicht zur Ergänzung der Kuh-Herde gebraucht werden, ziehen wir ebenfalls als Weide-Masttiere auf.

Im Sommerhalbjahr sind die Kühe tagsüber und nachts auf der Weide und werden nur zu den Melkzeiten zum Hof geholt. Im Winter bleiben sie im Liegeboxen-Laufstall mit Laufhof.

Die Milch unserer Kühe bieten wir im Hofladen an und verarbeiten sie auch zu Quark, Joghurt und Frischkäse. Einen Teil liefern wir als Biomilch an die Molkerei. Der Mist ist ein wertvoller Dünger und Grundlage der Fruchtbarkeit unserer Böden.

Kälberaufzucht

Die Kälber bleiben nach der Geburt eine kurze Zeit bei der Mutter. Während dieser Zeit nehmen sie die für ihr Immunsystem wichtige Kolostralmilch auf. Die weitere Aufzucht erfolgt in unserer Iglu-Anlage. Die Iglus sind nach Tiergerechtigkeitskriterien konstruiert. Das Kalb hat darin Schutz vor Kälte, Regen und Zugluft und kann jederzeit nach draußen. Die kleinsten Kälber kommen zunächst in Einzel-Iglus, damit sie genau beobachtet werden können und nicht von anderen Kälbern besaugt werden. Danach kommen sie in Gruppen-Iglus, wo sie mehr Bewegungsfreiheit haben.

Alle Kälber erhalten bis zum Alter von drei bis vier Monaten zunächst dreimal, dann zweimal täglich frisch gemolkene Milch mit dem Nuckeleimer und werden dabei schon sehr früh an die Aufnahme fester Nahrung gewöhnt. Durch diese Aufzuchtform entsteht eine starke Bindung an uns Menschen.

Ein Teil der Kälber wird auch von Ammenkühen aufgezogen, vorwiegend solche, die später nicht als Milchkuh gemolken werden sollen.

Schweine

Wir ziehen im Jahr ca. 400 Demeter-Mastschweine auf. Die Ferkel beziehen wir überwiegend vom Biobetrieb Gondesen aus Husby, der auf Demeter umstellt.

Die Tiere werden bei uns in Gruppen auf Stroh-Einstreu gehalten. Das Stroh wird von den Schweinen fleißig durchgewühlt und als Liegepolster zusammengeschoben. Jede Stallabteilung hat einen Auslauf, der ganzjährig nutzbar ist. Die Ausläufe sind teil-überdacht, um Schutz vor Regen und Sonne zu bieten. Die verschiedenen Möglichkeiten, drinnen und draußen zu sein, werden von den Schweinen sehr gezielt genutzt, je nach Jahreszeit und Witterung.

Die hofeigene Futtermischung besteht aus Gerste, Erbsen und Lupinen. Ergänzt wird die Ration mit Gemüseresten aus der Gärtnerei. Diese werden sehr gerne angenommen, weil sie geschmackliche Vielfalt und Beschäftigungsmaterial bieten.

Den Zugang zu den lebhaften und neugierigen Tieren haben wir früher gerne gewährt. Seit einiger Zeit gibt es jedoch die Anordnung vom Veterinäramt, einen Mindestabstand von zwei Metern zwischen Besuchern (sowie Wildschweinen) und Hausschweinen herzustellen. Der Grund für die Absperrung ist die Möglichkeit der Einschleppung der afrikanischen Schweinepest (ASP) durch Anhaftungen an Kleidung oder Schuhen, Füttern mit mitgebrachten Lebensmitteln oder direkten Kontakt durch Wildtiere. Menschen befällt diese Krankheit nicht, aber für Schweine ist sie sehr gefährlich.

Gänse

Wir ziehen im Jahr rund 300 Mastgänse auf. Die drei Wochen alten Küken bekommen wir vom Biolandbetrieb Kucka. In den ersten Wochen bei uns haben die Gänse noch die gelbe Flaumbefiederung. Dann sind sie gefährdet, sich im Regen zu unterkühlen. Außerdem werden sie leicht zur Beute des Habichts und von Krähen, so lange sie klein sind. Daher halten wir die Küken die ersten Wochen unter Dach und lassen sie nur in die offene Fläche, wenn jemand in der Nähe ist. Gänse als Wasservögel brauchen immer eine Bademöglichkeit. Wir stellen auf den Weideflächen flache Wannen auf, deren Wasser täglich gewechselt wird. Die Gänse weiden auf Kleegras und erhalten zusätzlich gequetschtes Getreide und Mineralfutter. Nachts müssen sie zum Schutz vor Füchsen immer in den Stall gebracht werden

Schafe

Eine Handvoll Schafe halten wir zum Anschauen für die Besucher. Sie sind die Lieblinge von Kita- und Grundschulkindern bei Hofführungen.

Die Schafe dienen bei uns hauptsächlich pädagogischen Zwecken. Für viele Kinder ist ein Besuch auf der Schafweide im Rahmen einer Hofführung der erste Kontakt mit Nutztieren. Das Streicheln und Füttern der Schafe ist eine wichtige haptische Erfahrung, und die Schafe sind ideale Tiere für jüngere Kinder.

Hühner

Die Vorwerkhühner, benannt nach ihrem Züchter, wurden Anfang des 20. Jahrhunderts wegen ihres attraktiven Aussehens in den Parks von Großbürgern gehalten. Bei uns beleben sie die Wiese vor dem Hofladen. Zu einem Bauernhof gehört schließlich ein krähender Hahn. Die Eier werden in unserem Haushalt verbraucht, weil es zu wenige zum Verkaufen sind.

Schlachtung

Unsere Schweine, Kühe und Schafe werden in die Schlachterei Fülscher in Seestermühe in der Elbmarsch gefahren.

Die Gänse lassen wir in der Geflügelschlachterei des Demeter-Betriebes Bauckhof Klein Süstedt schlachten.