Unsere Tiere

Wir halten Milchkühe, Fleischrinder, Mastschweine, Schafe, Gänse und Hühner. Die vielfältige Tierhaltung macht das Besondere des Hofes aus. Sie können unsere Tiere auf den Weiden und auf dem Hof in den Ställen und Ausläufen bei einem Hofbesuch erleben.

Die Hoftiere gehören zum Hofkreislauf, denn sie fressen die Futterpflanzen, die auf unseren Flächen gedeihen. Milchkühe und Rinder beweiden 100 Hektar Dauergrünland, das für den Ackerbau nicht geeignet ist. Die Schweine fressen neben Getreide und Erbsen auch Gemüse aus eigenem Anbau, das aussortiert wurde, weil es den Anforderungen an Verkaufsware nicht entspricht. Die Tiere versorgen uns mit Milch und Fleisch und mit wertvollem Dünger.

Wir arbeiten stetig daran, die Tiere so artgerecht wie möglich zu halten. Alle auf dem Hof vorhandenen Altställe wurden so umgebaut, dass sie den natürlichen Bedürfnissen der Tiere möglichst gut entsprechen.

Unsere Rinder - natürlich mit Hörnern

Die Rinderhaltung ist in unserer biologisch-dynamischen Landwirtschaft ein zentrales Element. Die Rinder nutzen das Grünland, welches fast 40 % unserer landwirtschaftlichen Fläche ausmacht und liefern wertvollen Dünger für unsere Ackerflächen.

Unsere Milchkühe der Rasse Rotbuntes Holsteiner Niederungsrind sind Zweinutzungsrinder, d.h. sie haben mit ca. 5.700 Liter Milch pro Tier und Jahr sowohl eine befriedigende Milchleistung, als auch Fleischansatz. Die Rasse ist noch nicht akut im Bestand bedroht, wird aber nur noch auf rund 80 Betrieben in Deutschland gehalten.

Färsen, die zum ersten Mal kalben sollen, werden mit einem Bullen der Rasse Aubrac gedeckt. Die Kälber dieser Kreuzung sind kleiner als die Rotbunten; so wird die Geburt leichter.

Wir halten ca. 60 Milchkühe und ziehen alle Kälber selbst auf. Die männlichen Tiere werden als Weideochsen gehalten und im Alter von zweieinhalb Jahren geschlachtet. Ein Drittel der weiblichen Tiere kalbt mit zweieinhalb bis drei Jahren das erste Mal und wird dann in die Kuh-Herde integriert. Die weiblichen Tiere, die nicht zur Ergänzung der Kuh-Herde gebraucht werden, ziehen wir ebenfalls als Weide-Masttiere auf.

Die Rinder werden bei uns intensiv betreut. Wir haben beim Melken nicht auf Robotertechnik umgestellt, daher fällt es schnell auf, wenn es einem Tier nicht gut geht.

Im Sommerhalbjahr sind die Kühe tagsüber und nachts auf der Weide und werden nur zu den Melkzeiten zum Hof geholt. Im Winter bleiben sie im Liegeboxen-Laufstall mit Laufhof.

Die Milch unserer Kühe bieten wir in unserem Hofladen an und verarbeiten sie auch zu Quark, Joghurt und Frischkäse. Einen Teil liefern wir als Biomilch an die Molkerei.

Kälberaufzucht

Die Kälber bleiben nach der Geburt eine kurze Zeit bei der Mutter. Während dieser Zeit nehmen sie die für ihr Immunsystem wichtige Kolostralmilch auf. Die weitere Aufzucht erfolgt in unserer Iglu-Anlage. Die Iglus sind nach Tiergerechtigkeitskriterien konstruiert. Das Kalb hat darin Schutz vor Kälte, Regen und Zugluft und kann jederzeit nach draußen. Die kleinsten Kälber kommen zunächst in Einzel-Iglus, damit sie genau beobachtet werden können und nicht von anderen Kälbern besaugt werden. Dies schützt auch das noch schwache Immunsystem. Danach kommen sie in Gruppen-Iglus, in denen sie mehr Bewegungsfreiheit haben.

Alle Kälber erhalten bis zum Alter von drei Monaten zunächst dreimal, dann zweimal täglich frisch gemolkene Milch mit dem Nuckeleimer und werden dabei schon sehr früh an die Aufnahme fester Nahrung gewöhnt. Durch diese Aufzuchtform entsteht eine starke Bindung an uns Menschen, eine gute Grundlage für einen entspannten und angstfreien Umgang von Mensch und Tier.

Vielen, gerade auch fachkundigen Menschen, fällt auf, dass unsere Milchviehherde viel Ruhe ausstrahlt. Dies täglich beim Melken zu erleben ist eine große Freude.

Unsere Schweine

Bei der Haltung von Schweinen ist es uns wichtig, dass für die Tiere genügend Platzangebot da ist und sie ihren Spieltrieb ausleben können.
Die Schweine wühlen gerne das Stroh durch und schieben es zu Liegepolstern zusammen. Wir verfüttern auch Gemüse, das nicht mehr verwertet werden kann, was sowohl der Ernährung als auch dem Spieltrieb dient. Im Sommer dienen die im Auslauf angebrachten Wasserdüsen nicht nur als Tränke, sondern werden auch gerne zur Abkühlung genutzt.

Jede Stallabteilung hat einen Auslauf, der ganzjährig nutzbar ist. Die Ausläufe sind teil-überdacht, um Schutz vor Regen und Sonne zu bieten. Die verschiedenen Möglichkeiten, drinnen und draußen zu sein, werden von den Schweinen je nach Jahreszeit und Witterung sehr gezielt genutzt. Durch den Wechsel von Wärme, Kälte, Regen und Sonnenschein entwickeln die Schweine ein gutes Immunsystem.

Die hofeigene Futtermischung besteht aus Gerste, Erbsen und Lupinen. Soja setzen wir nicht ein.

Den direkten Zugang zu den lebhaften und neugierigen Tieren müssen wir seit geraumer Zeit leider beschränken. Es gilt die Anordnung vom Veterinäramt, einen Mindestabstand von zwei Metern zwischen Besuchern (sowie Wildschweinen) und Hausschweinen herzustellen. Der Grund für die Absperrung ist die Möglichkeit der Einschleppung der afrikanischen Schweinepest (ASP) durch Anhaftungen an Kleidung oder Schuhen, Füttern mitgebrachter Lebensmittel oder direkten Kontakt durch Wildtiere. Menschen befällt diese Krankheit nicht, aber für Schweine ist die sehr gefährlich. Ein Ausbruch von ASP ist sehr hart für die betroffenen Betriebe. Es wird eine mehrere Kilometer umfassende Zone gesperrt, in der kein Transport von Schweinen zulässig ist und teilweise Futter nicht geerntet werden darf.

Wir ziehen im Jahr ca. 400 Demeter-Mastschweine auf. Die Ferkel beziehen wir überwiegend vom Demeter-Betrieb Gondesen aus Husby.

Unsere Weidemast-Gänse

Unsere 350 Gänse nutzen mehrere Hektar saftiges Kleegras als Futterfläche. Zusätzlich bekommen sie geschrotetes Getreide aus eigenem Anbau und Bio-Körnermais. Als Bademöglichkeit dienen mehrere flache Wasserwannen, die täglich mit Frischwasser gefüllt werden. Nachts müssen sie zum Schutz vor Füchsen in den Stall gebracht werden.

Die Küken bekommen wir im Alter von drei Tagen vom Biolandhof Kucka. In den ersten Wochen auf dem Gut Wulfsdorf haben die Gänse noch die gelbe Flaumbefiederung. Dann sind sie gefährdet, sich im Regen zu unterkühlen, außerdem werden sie leicht zur Beute des Habichts und von Krähen. Daher halten wir die Küken die ersten Wochen unter Dach und lassen sie nur in die offene Fläche, wenn jemand in der Nähe ist.

Die Gänse wachsen bei uns in der Zeit von Anfang Juni bi Dezember langsam heran. Ihre Ernährung mit einem hohen Grasanteil entspricht weitgehend ihrer natürlichen Ernährungsweise. Auf den großen Weideflächen laufen die Gänse viel und entwickeln eine gute Muskulatur und robuste Gesundheit.

Zur Schlachtung bringen wir die Gänse in die Geflügelschlachterei auf dem Bauckhof Klein Süstedt. Vermarktet werden die Tiere über die Demeter-Metzgerei Dreymann.

Unsere Schafe

Eine Handvoll Schafe halten wir zum Anschauen für die Besucher. Sie sind die Lieblinge von Kita- und Grundschulkindern bei Hofführungen.

Die Schafe dienen bei uns hauptsächlich pädagogischen Zwecken. Für viele Kinder ist ein Besuch auf der Schafweide im Rahmen einer Hofführung der erste Kontakt mit Nutztieren. Das Streicheln und Füttern der Schafe ist eine wichtige haptische Erfahrung, und die Schafe sind ideale Tiere für jüngere Kinder.

Unsere Hühner

Die Vorwerkhühner, benannt nach ihrem Züchter, wurden Anfang des 20. Jahrhunderts wegen ihres attraktiven Aussehens in den Parks von Großbürgern gehalten. Bei uns beleben sie die Wiese vor dem Hofladen. Zu einem Bauernhof gehört schließlich ein krähender Hahn. Die Eier werden in unserem Haushalt verbraucht, weil es zu wenige zum Verkaufen sind.

Schlachtung

Zur Schlachtung bringen wir unsere Rinder, Schweine und Schafe in die Landschlachterei Fülscher in Seestermühe. Unsere Gänse lassen wir in der Geflügelschlachterei des Demeter-Betriebes Bauckhof Klein Süstedt schlachten.

Die Verarbeitung erfolgt durch die Metzgerei Dreymann.